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Die Geschichte der Musikkultur in Danzig und Westpreußen. Perspektiven einer transnationalen ForschungDie Verfahren und Ergebnisse der Diskursanalyse werden von Beginn an mit einer Fallstudie verbunden, die einesteils zwar autochthon spezifische Probleme aufwirft, andernteils aber auch die Möglichkeit eröffnet, die Tragfähigkeit der wissenschaftlichen Konzeptionen und die Ergebnisse allgemeiner Interpretationsgänge permanent an geschichtlich individuelle Vorgänge und Daten zurück zu binden. Das 'Land an der unteren Weichsel' vermag diese exemplarische Funktion vorzüglich zu übernehmen, weil es besonders vielfältige ethnische und sprachliche Einflüsse aufgenommen hat, kulturell, aber auch (staats-) politisch über eine jahrhundertelange wechselvolle Geschichte deutsch-polnischer Beziehungen verfügt und überdies dem Schicksal von 'Flucht und Vertreibung' in zwei Wellen, und somit besonders nachdrücklich, ausgesetzt war. – Auf diesem Felde soll modellhaft nach den Bedeutungen des Phänomens Musik im Zusammenhang mit einer Vertriebenen-Kultur gefragt werden, indem die durch politische Macht und Gewalt aktivierten Transformationsprozesse, die spezifischen Strategien soziokultureller Distinktion und Identifikation sowie die interkulturellen Beziehungsgefüge und die jeweils verhandelten Wertevorstellungen detailliert diskutiert werden. Diese Aufgabenstellung impliziert schließlich, dass innerhalb dieses Vorhabens nicht nur musikethnologische und -ethnografische Methoden angewandt, sondern auch kulturwissenschaftliche und medienarchäologisch orientierte Fragestellungen nach (kulturellen) Speicherverfahren, Erinnerungsformen und deren Auswirkungen auf die musikwissenschaftliche Forschung entfaltet werden. Bitte beachten Sie hierzu auch das Programm zur internationalen Arbeitstagung „Die Geschichte der Musikkultur in Danzig und Westpreußen. Perspektiven einer transnationalen Forschung“, die vom 11. bis 13. September 2008 in Bonn stattgefunden hat. |
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